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07/12/2022

Ein Bericht über Stars und Sternchen…

… beim internationalen Sternturnier des 1. BSC Karlsruhe.

Seit 2004 richtet der 1. BSC Karlsruhe die rekordberechtigte Doppel-FITA auf dem vereinseigenen Bogenplatz aus. Aber warum eigentlich „Stern“-Turnier? Gemeint sind hier die Sterne, die vom Sportverband World Archery (WA) bei Erreichen einer gewissen Ringzahl im Rahmen einer Doppel-FITA vergeben werden. Bei einer Doppel-FITA werden vier Durchgänge à 36 Pfeile auf vier verschiedene Distanzen geschossen. Insgesamt können also 1.440 Ringe erreicht werden (144*10). Den kleinen WA-Stern können sich die Schützen ab einer Gesamtwertung von 1.200 Ringen verdienen, den begehrten großen WA-Stern gibt es ab einer Ringzahl von mindestens 1.300. Die Sterne sind international anerkannt und eine besondere Auszeichnung der persönlichen Leistung eines Bogenschützens. Das Sternturnier des 1. BSC Karlsruhe erfüllt alle Voraussetzungen, um einen solchen Stern zu ergattern, weshalb das Turnier schon über die Landesgrenzen hinaus einen hohen Bekanntheitsgrad in den Schützenkreisen erreicht hat!

Doch möchte ich an dieser Stelle nicht zu viel Worte über blecherne Anstecknadeln verlieren, die die Form eines Sternes tragen. Nein, vielmehr möchte ich von den drei echten „Stars“ erzählen, die dieses Turnier erst zu dem machen, was es ist: Ein echter Erfolg! Und Erfolge gab viele an diesem ersten Juli-Wochenende. Nach zwei intensiven Wettkampftagen konnten am Sonntag bei der Siegerehrung insgesamt 14 neue Deutsche Rekorde verkündet werden: 6 davon in der Bogenklasse Recurve, 6 gingen an die Klasse Compound und 2 neue Rekorde wurden in der Bogenklasse Blankbogen aufgestellt. Doch nicht nur nationale Rekorde sind zu verzeichnen, sogar fünf neue Schweizer Rekorde wurden beim Sternturnier aufgestellt und wie der Vater so der Sohn, blieben drei davon in der Familie Faber aus Basel. (Die einzelnen Ringzahlen und Rekordträger können Sie auf unserer Homepage nachlesen: Sternturnier)
Helfer

Neben diesen großen Erfolgen wurden an beiden Tagen zusätzlich noch jeweils zwei Sonderpreise verliehen: Ein echter Schwarzwälder Schinken für den Schützen, der den Pfeil am nächsten im Zentrum stecken hat! Offengestanden ist das nicht unbedingt eine der Grundvoraussetzungen für ein internationales Sternturnier, aber definitiv auch nicht weniger begehrt als ein WA-Stern.

An beiden Tagen wurden mehr als 35.000 Pfeile geschossen, viele erste, zweite und dritte Plätze vergeben. Die Bögen wurden gespannt, es wurde gekämpft, gelacht und jeder Schütze war ein „Star“ an seinem Sportgerät. Die ersten „Stars“ sind also die Schützen, denn was wäre ein Turnier ohne seine Teilnehmer?
Helfer
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Nun möchte ich mit Ihnen die Perspektive wechseln und den Blick auf die „stillen Sternchen“ im Hintergrund richten. Ein erfolgreiches Turnier zeichnet sich nicht allein durch die Erfolge der Teilnehmer und die verliehenen Preise aus, sondern auch durch einen reibungslosen Ablauf, zufriedene Gäste und eine gute Planung. Die Planung beginnt dabei schon sehr lang vor dem eigentlichen Termin. Der Platz muss vorbereitet werden: mähen, vermessen, Reparaturen, Vorbereitung der Scheiben und Auflagen etc. Die Infrastruktur muss bis ins Detail geplant werden: Parkplätze, Campingplätze, Strom und auch die Ampelanlagen für den Platz wurden installiert, in diesem Jahr wurde diese sogar um +1 Anlage von der SG Pforzheim erweitert. Die Teilnehmer sollen sich wohl fühlen, dafür sorgt ein gepflegtes Vereinsheim, saubere sanitäre Anlagen und aus gegebenem Anlass, gilt es auch die Hygienemaßnahmen auf einem hohen Niveau zu halten. Am Tag selbst gilt es die Schützen mit ausreichend flüssiger und fester Nahrung bei Laune zu halten, denn was wäre ein Morgenmuffel bloß ohne seinen Kaffee? Wen kann man „nur“ mit einem belegten Brot zufrieden stellen? Es mussten 130 Schnitzel, 200 Bratwürste, 80 kg Pommes sowie 5 kg Käse und jede Menge Wurst beschafft werden und nicht weniger erwähnenswert sind die vielen Kuchenspenden für das Wohlbefinden am Nachmittag. Zur Erfrischung während des Wettkampfes bei strahlendem Sonnenschein werden die Schützen vom Organisationsteam mit einem Eiswagen überrascht und außerdem wurden Wasserkübel mit kaltem Nass bereitgestellt. Die Liste ist noch lange nicht vollständig und nicht nur vor und während dem Wettkampf waren die Helfer aktiv, auch für den Abbau und die nachträgliche Bereitstellung der Ergebnisse kamen nochmal einige Arbeitsstunden zusammen. Wohlgemerkt: unbezahlte Arbeitsstunden.
Helfer

Dieser Stern geht an die ehrenamtlichen Helfer, die mit ihrer Hilfsbereitschaft und der Freude am Verein diesem Turnier erst das „gewisse Etwas“ verleihen: Den Charme und das Gefühl willkommen zu sein. Besonders erwähnenswert ist hier der Star unter den Sternchen, Frank Weil (51), als einer der treusten Helfer beim Sternturnier des 1. BSC Karlsruhe. Obwohl er kein Mitglied im Verein ist, hilft er schon seit 7 Jahren ununterbrochen im Küchenteam mit. Sein Engagement reicht so weit, dass er ohne zu klagen, freitags nach Dienstschluss in sein Auto steigt und 300km Anfahrtsweg auf sich nimmt, um am Wochenende zwei ganze Tage Küchendienst zu machen. Für diese Dienste und Treue erhält er am Sonntag die Vereinsnadel in Gold für besondere Dienste für den Verein, die höchste Ehrung für Nichtmitglieder – und das völlig zurecht!

Zwei von drei Sternen sind nun vergeben, doch an wen geht der letzte? Nun ja, so ein Turnier ist immer auch mit Kosten verbunden und jeder Rabatt und jede Spende sind dabei ein echtes Geschenk. Deshalb möchte ich an dieser Stelle noch alle „Stars“ erwähnen, die als Sponsoren zum Gelingen des Turniers beigetragen haben: Die Firma Isenmann für die Bereitstellung der PKW-Parkplätze, die gemeinnützige Organisation HWK, die den Stellplatz für die Wohnmobile inklusive Stromversorgung zur Verfügung gestellt hat, ein weiterer Dank geht an die Firma Rock Shop GmbH für faire Preise für Miete und Technik und last but not least gilt es noch die Bäckerei Nussbaumer zu erwähnen, die immer für eine ausreichende und pünktliche Lieferung von frischen Brötchen, sogar am Sonntag, gesorgt hat!

Nur wenn alle drei Parts zusammenarbeiten, ist ein Turnier wie das Sternturnier des 1. BSC Karlsruhe in einem solchen Format möglich und das hat sich am ersten Juli-Wochenende wieder bestätigt. An dieser Stelle möchte ich einen Schützen zitieren, der am Turnier teilgenommen hat: „Es ist vollkommen egal, ob ich hier am Wochenende gut oder schlecht schieße, ich komme trotzdem immer wieder, weil es einfach schön ist und Spaß macht!“ Auch waren Schützen vor Ort, die aus gesundheitlichen Gründen nicht am Turnier teilnehmen konnten und einfach als Besucher da waren, weil sie nicht auf die Gemeinschaft verzichten wollten.

Das sind doch die schönsten Komplimente, die der Verein bekommen kann, als Bestätigung, dass sich die ganze Arbeit jedes Jahr wieder aufs Neue lohnt!

Autorin: Milena Ziegler

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